18. Spieltag: Torgelower SV Greif - TSG Neustrelitz

champion31 schrieb:Nach knapp neuneinhalb Jahren wurde endlich mal wieder von der 1. Mannschaft ein 0:2 Rückstand in einen Sieg verwandelt.
Damals gewann die TSG am 22.09.2001 gegen den Rostocker FC mit 3:2 nach 2:0 Führung für den RFC.

TSG-Forever schrieb:

champion31 schrieb:Nach knapp neuneinhalb Jahren wurde endlich mal wieder von der 1. Mannschaft ein 0:2 Rückstand in einen Sieg verwandelt.
Damals gewann die TSG am 22.09.2001 gegen den Rostocker FC mit 3:2 nach 2:0 Führung für den RFC.

Oh , da musstest du aber sehr tief in deinen Statistiken wühlen, was?

Ein Derby der tollen Sorte: TSG dreht mit Leidenschaft das Spiel

Fußball-Oberliga. Greif führt bereits früh 2:0 und verschläft die zweite Halbzeit. Aymen Ben-Hatira entscheidet mit seinem Kopfballtor ein spannendes Duell.
(Nach Nordkurier vom 21.02.2011 - Von Detlef Granzow)

Torgelow. Fünf Tore, rassige Zweikämpfe, dramatische Situationen - Fußballherz, was willst du mehr? Das Derby zwischen den Fußball-Oberligisten Torgelower SV Greif und TSG Neustrelitz begeisterte die 452 Zuschauer. Am Ende einer nie langweiligen Partie drehte der Gast aus Neustrelitz die Partie und gewannen nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (1:2). Markus Zschiesche per Elfmeter (18.) und Clemens Lange (20.) hatten die Greifen nach 20 Minuten bereits mit 2:0 in Front gebracht, ehe Kyle Kaveny (22.), Sascha Schrödter (58.) und Aymen Ben-Hatira (80.) den Erfolg der Residenzstädter noch perfekt machten.

Von der ersten Spielminute an entspann sich ein Tempospiel, in dem in Hälfte eins die Platzherren das dominante Team waren. Zur Führung benötigten die Torgelower aber die Mithilfe der Gäste. Kyle Kaveny attackierte Greif-Stürmer Clemens Lange im TSG-Strafraum unfair, Schiri Christian Paul zeigte dem Neustrelitzer Verteidiger die Gelbe Karte und entschied zudem auf Strafstoß. Zschiesche ließ sich nicht lange bitten. Der ehemalige BFC-Akteur war es auch, der nur zwei Minuten später mit einer scharfen Eingabe "Sturmtank" Lange in Position brachte, der das 2:0 für Torgelow erzielte.

Zum "Mann des Spiels" sollte aber ein ganz anderer Akteur werden: Kyle Kaveny. Der Kalifornier erzielte den Anschlusstreffer, obwohl er eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz stehen durfte. Nach seiner Gelben Karte ging er im Mittelfeld erneut rüde gegen einen Torgelower vor. Bei der folgenden "Rudelbildung" verlor Schiri Paul die Übersicht, gab Norman Richter an Stelle von Kaveny Gelb. Ein verrücktes Derby! "Da hatte ich Glück", sagte der Ami, der Gelb-Rot nur um Haaresbreite entging. Greif-Stürmer Daniel Pankau, der diesmal verletzt passen musste, salomonisch: "Wer weiß, wenn die Neustrelitzer 70 Minuten in Unterzahl gespielt hätten, ob sie dann auch das Spiel gedreht hätten?"

Sei es wie es sei: Das Spiel ging elf gegen elf weiter, Kaveny machte den Anschlusstreffer und brachte sein Team zurück ins Spiel. "Wir haben uns in der Halbzeit zwei fest vorgenommen noch zwei Tore zu erzielen und vor allem besser zu spielen", erzählte TSG-Coach Rastislav Hodul und konnte mit ansehen, wie sein Team die Halbzeit-"Predigt" unsetzte. Zwei Tore waren der Lohn für viel Leidenschaft. Andreas Hase, der den erkrankten Lothar Hamann vertrat, vermisste genau dies bei seinen Greifen, die in Halbzeit zwei ohne Biss agierten. "Wir haben hier ganz klar drei Punkte liegen gelassen. Alle die Dinge, die wir in Halbzeit eins richtig gemacht haben, haben wir später falsch gemacht. Und dann kommt beim Gegner auch noch Glück dazu", ärgerte sich Hase.

Das so beschworene Glück hatten die Neustrelitzer als ein Freistoß von Schrödter vom Rücken des Torgelower Mittelfeldspielers Denis Novacic ins Tor prallte. "Der wär auch so reingegangen", witzelte später der Schütze. Nichts mit Glück hatte die Entscheidung zu tun: Eine "Traumflanke" (O-Ton Hodul) von René Pütt köpfte Ben-Hatira unhaltbar ein. Ein Klasse-Tor hat ein Klasse-Spiel - für das beide Teams sorgten - entschieden.

Stimmen zum Prestigeduell

Denis Novacic, Torgelower Mittelfeldspieler: „Es war so wie bei Spitzenspielen in der Hinrunde bereits: Wir führen, machen dann in Hälfte zwei zu wenig und stehen am Ende ohne Punkte da. Beim Ausgleich haben die Neustrelitzer auch noch das nötige Glück, der Ball ist von meinem Rücken ins Tor abgefälscht worden.“

Aymen Ben-Hatira, Schütze des TSG-Siegtreffers: „Was gibt es Schöneres für einen Fußballer, als in einem Derby das entscheidende Tor zu machen. Mehr muss ich nicht sagen.“

Rastislav Hodul, TSG-Trainer: „Als ich Aymen in der Luft ,stehen’ sah, wusste ich, das wird ein Tor.“

Andreas Hase, Co-Trainer der Greifen: „Ich habe gerade unserem Trainer im Krankenhaus die schlechte Botschaft von der Niederlage übermittelt. Das wird wohl nicht so zu seiner Genesung beitragen.“

Frank Siewert, Greif-Pressesprecher: „Ich glaube, wir haben ein temporeiches hochklassiges Oberliga-Punktspiel gesehen.“

Torgelows Sturmtank Daniel Pankau (konnte verletzungsbedingt nicht spielen): „In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig getan. Das sieht man schon daran, dass wir uns nicht eine echte Torchance mehr erarbeitet haben.“

TSG-Mittelfeldregisseur Thomas Duggert: „Es war das erwartet schwere Spiel. Ich denke, dass wir in der zweiten Halbzeit die klar bessere Mannschaft waren und deshalb verdient gewonnen haben. Dass aus dem 0:2 noch ein 3:2 wurde – mein lieber Mann.“

TSG-Präsident Hauke Runge: „Ich habe vor dem Spiel die Prognose gewagt, dass wir heute hier nicht verlieren werden. Dass es nun sogar ein Sieg wurde – sehr schön. Es war ein hochklassiges Oberligaspiel, das wir aufgrund einer ganz starken zweiten Hälfte am Ende doch noch gewonnen haben.“

Greifs Fußballchef Dietrich Lehmann: „Wir sind sehr gut in diese Partie gekommen, haben folgerichtig 2:0 geführt. Doch dann haben wir die zweite Hälfte fast komplett verpennt. Keine Torchancen gab es mehr für uns, vieles blieb dem Zufall überlassen. Es ist uns nicht gelungen, die Leistung der ersten Halbzeit noch einmal abzurufen. Und dann verlierst du eben solch ein Spiel.“

René Pütt (TSG Neustrelitz): „Das war vor allem eine sensationelle Teamleistung, denke ich. In der Pause haben wir uns richtig heiß gemacht für die zweite Halbzeit dieses Oberliga-Derbys.“