5. Spieltag: TSG Neustrelitz - FC Hansa Rostock II

Mission Wiedergutmachung

Fußball-Oberliga. Nach der 1:3-Niederlage bei Union Berlin II will die TSG Neustrelitz beim Heimspiel gegen Hansa II an den Derby-Sieg vor zwei Wochen anknüpfen.
(Nach Nordkurier vom 10.09.2010 - Von Florian Ferber)

Neustrelitz. Drei Gegentore, null Punkte, eine Rote Karte - die Bilanz für Fußball-Oberligist TSG Neustrelitz nach dem Gastspiel beim 1. FC Union Berlin II am vergangenen Spieltag war ernüchternd. Vor allem die beiden Treffer nach Standardsituationen, bei denen die TSG-Abwehr ihren Gegenspielern viel zu viel Raum ließ, ärgerten Trainer Rastislav Hodul noch Tage später. Doch einer intensiven Fehleranalyse mit dem Team sollen Taten auf dem Rasen folgen. Wiedergutmachung ist für die Residenzstädter angesagt - und das möglichst schon beim nächsten Heimspiel gegen Hansa Rostock II am Sonntag (Anstoß um 14 Uhr im Parkstadion).

Dabei muss, so Hodul, seine Mannschaft wieder dominanter auftreten und die vielen individuellen Unzulänglichkeiten aus dem Union-Kick abstellen. „Wir standen in den ersten drei Saisonspielen sehr sicher hinten und haben nur ein Tor kassiert. Vor allem im Heimspiel gegen den Torgelower SV Greif konnte man sehen, zu was wir in der Lage sind, wenn alle mitziehen“, erklärt Hodul, der die Euphorie nach dem Derby-Sieg längst abgehakt hat.

Denn die Mannschaft von Hansa II ist nach Meinung des Fußballlehrers nicht zu unterschätzen. Dabei lässt sich Hodul nicht vom derzeitigen Tabellenplatz acht des Gegners, immerhin drei Ränge hinter der TSG, und den bisherigen beiden Auswärtsniederlagen der Rostocker täuschen. „Sie haben gut ausgebildete und willige Spieler in ihren Reihen“, so die Einschätzung des Trainers. Dennoch hofft der Coach, dass die Zuschauer am Sonntag im Parkstadion wieder das „wahre TSG-Gesicht“ sehen.

Dazu wird mit Sicherheit nicht Abwehrspieler Ante Balic gehören, der nach einer Tätlichkeit gegen den 1. FC Union Berlin II mit Roter Karte vom Platz flog und einer mehrwöchigen Sperre entgegensehen dürfte. Steven Jahn und Ingo Wunderlich haben derzeit noch Trainingsrückstand und befinden sich in der Aufbauphase. Sie werden am Sonntag vermutlich zunächst auf der Reservebank Platz nehmen.

champion31 schrieb:...zur Statistik: keine gelbe Karte für Hansa stimmt nicht, Nr. 3 von Hansa bekam gelb , dass müsste glaub ich Hannes Grundmann gewesen sein

Zum Schluss die kalte Dusche

Fußball-Oberliga. Die TSG Neustrelitz unterliegt gegen FC Hansa Rostock II mit 0:1 (0:0). Das entscheidende Tor fällt im Parkstadion in der 87. Minute.
(Nach Nordkurier vom 13.09.2010 - Von Siegfried Iselt)

Neustrelitz. Auf der Suche nach dem angestrebten Erfolgserlebnis ist Fußball-Oberligist Neustrelitz gestern nicht fündig geworden. Die TSG unterlag im heimischen Parkstadion gegen die zweite Vertretung des FC Hansa Rostock mit 0:1 (0:0). Als neuralgischer Punkt erwies sich die 87. Minute. Da nämlich stellten die Ostseestädter das Geschehen auf den Kopf. Patrick Kühn gelang noch der unerwartete Siegtreffer.

Ja, so ungerecht kann Fußball sein. Diese Binsenweisheit mussten die Neustrelitzer bis auf den bitteren Grund auskosten. Sie hatten die Partie mit unbändigem Kampfgeist und Siegeswillen begonnen, stürmten wie entfesselt auf das gegnerische Tor. Um Wiedergutmachung nach dem 1:3 vom Vorsonntag beim 1. FC Union II sichtlich bemüht, lebte das Geschehen im ersten Abschnitt fast durchweg von ihren Aktionen. Ein Spiel eben nur in eine Richtung. Chancen fast im Überfluss resultierten aus dieser Dominanz.

Nur diese seien erwähnt: In der 15. Minute vergab Aymen Ben-Hatira. Drei Minuten später fehlte Dennis Rehausen die Konzentration. Dann tat es ihm Özgür Özvatan gleich (28.). Und schließlich verhaspelte sich Salvatore Rogoli (35.). Das Publikum honorierte die offensive Gangart zur Halbzeitpause mit einem spontanen Beifall. Auch in der Hoffnung, dass ihre Spieler im zweiten Abschnitt den Sack zumachen würden. Weit gefehlt.

Da es den Neustrelitzer Bemühungen nun an Zielstrebigkeit fehlte, konnten die Kicker aus der Hafenstadt Hoffnung schöpfen. Lauffreudig und leichtfüßig legten sich die Hansa-„Fohlen“ nun ins Zeug. Blitzartig schwärmten sie aus, nutzten dabei geschickt die Außenbahnen, inszenierten so gefährliche Konter. Als alles auf ein torloses Remis hindeutete, sorgte Patrick Kühn völlig überraschend für einen kaum erwarteten Abschluss. Nach einem Pass aus dem Mittelfeld schnappte er sich das Streitobjekt. Geschickt tankte er sich in den TSG-Strafraum und vollendete flach, unhaltbar für Torhüter Sven Roggentin. Eine bittere Niederlage für die Gastgeber, die einfach vergaßen, aus ihren Chancen in entscheidender Sekunde einen Dreier zu produzieren. Ein total vermeidbare Niederlage, die die Neustrelitzer indes nicht umwerfen sollte.

So sahen es die Trainer, Rastislav Hodul (TSG): „Dieses Ergebnis ist sehr ärgerlich. Wir hätten doch nur ein Tor schießen brauchen, dann wäre alles anders gelaufen. Aber ich will nicht negativ reden. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, daran können wir anknüpfen. Das Toreschießen werden wir noch mehr üben.“ Axel Rietentiet (Hansa II): „Wir sind der glückliche Gewinner. Aber, wir wollten diesmal unbedingt auswärts punkten. Da sind uns die Neustrelitzer am Ende sehr entgegen gekommen. Insgesamt war dies ein interessantes Oberligaspiel.“