Landespokal Achtelfinale: FC Vorwärts Drögeheide - TSG Neustrelitz

hexer schrieb:Gegner in der 5. Runde ist am 12.12.2009 Vorwärts Drögeheide

Pokal-Spannung pur: Die Jagd auf die Oberligisten geht weiter

LANDES-CUP Die höherklassigen Favoriten TSG, Greif und MSV müssen auswärts Farbe bekennen. Der FC Neubrandenburg erwartet im Nachholspiel Greifswald.
(Nach Nordkurier vom 11.12.2009 - Von Detlef Granzow)

Neubrandenburg. Für René Samuel steht in der kommenden Woche die Prüfung zur A-Lizenz als Trainer auf dem Programm. Eine praktische Demonstration des Gelernten möchte der Trainer von Verbandsligist Vorwärts Drögeheide bereits morgen (Anstoß 12.30 Uhr) auf dem Kunstrasen in der Torgelower Gießerei-Arena geben. Gast im Achtelfinale des Landespokals ist dann Oberligist TSG Neustrelitz. „Klar, wir sind der krasse Außenseiter. Aber natürlich schenken wir das Spiel nicht ab. Wer weiß, die TSG kann einen schlechten Tag erwischen, wir einen guten – wir möchten schon die Überraschung schaffen“, gibt sich Samuel verhalten optimistisch.

Obwohl die Vorwärts-Kicker in den letzten Wochen die „Seuche an den Hacken“ hatten: Verletzungen und Krankheit beutelten das Team stark. „Wir werden natürlich elf Mann aufbieten, aber es ist schon hart diese Ausfälle zu kompensieren. Erste und zweite Mannschaft haben die Woche schon gemeinsam trainiert. Aber, wir jammern nicht“, so der Drögeheider-Fußballlehrer.

Auch die TSG geht auf dem „Zahnfleisch“. „Nach dem Sieg beim BFC haben viele gesagt, ihr habt einen Lauf, jetzt könnte die Meisterschaft doch weiter gehen. Nein, wir sehnen Weihnachten herbei“, meint TSG-Trainer Lothar Hamann und verweist auf ein großes Lazarett: Abwehrchef Marcus Rabenhorst fällt definitiv aus, Tom Schneider plagen Rückenschmerzen, Maurice Jacobsen die Folgen einer Grippe. „Aber, wir treten an und wir wollen eine Runde weiter. Schließlich wollen wir die Weihnachtsfeier am Abend genießen“, nennt Hamann das klare Ziel.

Die Jagd auf die Oberligisten sorgt auch auf anderen Plätzen für Spannung pur. Denn: Die höherklassigen Teams müssen allesamt auswärts Farbe bekennen.

Den Sieg als klare Vorgabe hat dabei auch der Titelverteidiger Greif Torgelow beim Grimmener SV ausgegeben. „Wir wissen aber um die Schwere der Aufgabe. Nicht umsonst ist Grimmen souveräner Tabellenführer der Landesliga Ost“, warnt Trainer Dieter Timme vor zu viel Übermut und gibt als Marschroute vor: „Mit einem Erfolg das Kalenderjahr beenden.“

Für die abendliche Weihnachtsfeier des Malchower SV wollen auch die Spieler um Kapitän Dan Röpcke zusätzlich gute Laune aufkommen lassen. „Anker Wismar ist im Achtelfinale kein leichter Gegner. Aber, wer ins Finale will, der muss ohnehin alle schlagen“, weiß MSV-Trainer Sven Lange, der den Verbandsliga-Spitzenreiter aber keinesfalls unterschätzen will. „Die sind spielerisch stark, eigentlich müssten sie uns liegen“, hatte Lange allerdings unmittelbar nach der Auslosung festgestellt. Beim Meisterschafts-Halbserienhalali in Brandenburg (3:1) haben seine Schützlinge jedenfalls jede Menge Selbstvertrauen getankt.

Nachsitzen müssen morgen die Spieler des 1. FCN 04: Sie erwarten noch in der 4. Runde den Letzten der Oberliga, den Greifswalder SV. Für die Schützlinge von Trainer Jürgen Decker eine echte Standortbestimmung. Bei einem Sieg gegen die Boddenstädter wartet dann im Achtelfinale ein Auswärtsspiel in Waren auf die Viertorestädter. Das könnte dann immerhin wieder ein Derby mit hohem Spannungsgehalt werden.

hoffi schrieb:wie siehts aus mit dem liveticker

Fünf Tore: TSG-Elf erfüllt Pflichtaufgabe

FUSSBALL-LANDESPOKAL Oberligist Neustrelitz erreicht durch Kantersieg bei Vorwärts Drögeheide die nächste Runde und setzt den Schlusspunkt unter eine tolle Hinserie.
(Nach Nordkurier vom 14.12.2009 - Von Detlef Granzow)

Torgelow. Fußball-Oberligist TSG Neustrelitz hat auch im letzten Pflichtspiel des Jahres die Erfolgsspur nicht verlassen. Beim Verbandsliga-Sechsten Vorwärts Drögeheide auf Torgelower Kunstrasen wurde durch einen 5:0 (0:0)-Sieg das Viertelfinale im Landespokal erreicht. Zweimal Dennis Rehausen (49./81.), Sascha Schrödter (58.), Velimir Jovanovic (60.) und Sebastian Hollenbach (85.) stellten mit ihren Toren den verdienten Erfolg des höherklassigen Teams sicher.

Die Schützlinge von Trainer Lothar Hamann brauchten allerdings 49. Minuten, um die Signale Richtung Sieg stellen zu können. Gastgeber-Coach René Samuel hatte sein Team um Abwehrchef Tomasz Wydmuszek defensiv bestens eingestellt. Nach einer ersten Sturmphase des Oberligisten, in der Alexander Simic (4.), Velimir Jovanovic (8.) und Daniel Wahl (21.) gute Chancen nicht nutzen konnten und am Vorwärts-Keeper Christopher Priem scheiterten, kamen die Drögeheider besser ins Spiel. Ein engmaschiges Abwehrnetz machte es den Neustrelitzern, die jetzt auch im Tempo nachließen, schwer, in den Vorwärts-Strafraum einzudringen. Bei den Platzherren waren es Standardsituationen, die für Gefahr sorgten. Das respektable 0:0 zur Halbzeit hatte sich die Vorwärts-Kicker jedenfalls verdient.

Nach Wiederanpfiff ging dann alles ganz schnell. Nach dem Treffer von Rehausen übernahm der Oberligist klar das Kommando und brachte die Partie im Stile eines Trainingsspieles zu Ende. „Wir haben in dieser Phase taktische Fehler gemacht und die Neustrelitzer zum Kontern eingeladen“, meinte nachher ein etwas enttäuschter René Samuel und setzte fort: „Allerdings waren wir auch verletzungsbedingt geschwächt. Gegen so einen Gegner brauchen wir alle Mann an Bord und dazu noch topfit.“ Als nächstes Ziel formulierte der Vorwärts-Coach, der nächste Woche seine Prüfung zur A-Lizenz ablegt: „Wir müssen uns in die Winterpause retten, die Verletzungen auskurieren und dann in der Verbandsliga angreifen.“

Sein Gegenüber Lothar Hamann war angesichts des deutlichen Sieges zufrieden: „Die Jungs haben die Pflichtaufgabe erfüllt. Nun können wir zur Weihnachtsfeier aufbrechen.“ Derweil fragen sich die TSG-Fans wohin die Reise mit ihrem Team in dieser Saison noch geht? Im Umfeld der Mannschaft vermeidet jeder große Zielstellungen, aber angesichts von nur vier Punkten Rückstand in der Oberliga auf den BFC Dynamo, den man zudem klar mit 4:2 auf dessen Platz besiegt hatte, reifen bei den Anhängern schönste „Blütenträume“.

„Wir fangen jetzt nicht an zu träumen. Zuerst gilt es einmal die Hausaufgaben zu erledigen“, beschreibt ein unaufgeregter Präsident Hauke Runge die Situation. Runge weiter: „Die Hausaufgaben gelten im sportlichen wie im finanziellen Bereich. Sportlich sind wir nun mal erst Dritter – noch nicht Erster. Das sollten wir nicht vergessen. Aber ebenso wichtig ist die finanzielle Seite. Hier führen wir viele Gespräche, denn wenn das Geld nicht stimmt, dann geht gar nichts. Man braucht sich nur die jüngsten Entwicklungen beim letztjährigen Aufsteiger Tennis Borussia anzusehen. Das soll uns nicht passieren, darum arbeiten wir solide.“

Das Wort vom „Aufstieg“ nimmt in Neustrelitz also noch keiner in den Mund. TSG-Devise: Tief stapeln, hoch gewinnen. Bei Vorwärts Drögeheide hat’s geklappt…