27. Spieltag: TSG Neustrelitz - Reinickendorfer Füchse

„Fuchsjagd“ mit Hindernissen

FUSSBALL-OBERLIGA Vor dem Heimspiel gegen den Angstgegner aus Berlin am Sonntag plagen die Neustrelitzer Kicker akute Verletzungssorgen.
(Nach Nordkurier vom 07.05.2010 - Von Detlef Granzow)

Neustrelitz. Bei ihren „Fuchsjagden“ haben die Oberliga-Fußballer der TSG Neustrelitz bisher nur Pleiten geerntet. „Unsere Bilanz gegen die Reinickendorfer Füchse ist seit deren Wiederaufstieg tatsächlich grottenschlecht. Bisher haben wir nur Niederlagen kassiert“, gibt TSG-Trainer Lothar Hamann vor dem Gastspiel der Hauptstädter am Sonntag im Parkstadion (Anstoß 14 Uhr), zu dem Frauen anlässlich des Muttertages freien Eintritt haben, ehrlich zu.

Und auch bei der anstehenden „Fuchsjagd“ haben die Residenzstädter einige Hindernisse zu überwinden. „Unsere personelle Situation ist mehr als angespannt. Unser Ziel ist es jetzt, ein spielfähiges Team auf den Platz zu bringen und dann möglichst den Fans ein gutes Heimspiel zu zeigen. Aber das wird ganz schwer“, sieht Hamann mit Sorgen auf die Verletztenliste.

Kapitän Dirk Rochow und Mittelfeldmotor Thomas Duggert haben diese Woche bisher nur leichtes Lauftraining absolviert. Ivica Vukadin fällt definitiv aus, bei ihm hat sich die Verletzung allerdings nicht als Bänderriss herausgestellt. Zudem sind Maurice Jacobsen, Velimir Jovanovic und Sascha Schrödter angeschlagen. „Das Ganze ist schon nicht mehr schön. In der Woche hatten wir zehn Spieler beim Training“, hadert Hamann mit dem Verletzungspech.

Dabei hat das Team jetzt auch noch eine englische Woche mit drei Spielen vor der Brust – wobei der Abschluss dieser Serie, das Pokalhalbfinale in Rostock, oberste Priorität hat. „Bei unserer Misere werden wir am Mittwoch beim Auswärtsspiel gegen den Berliner AK kein Risiko eingehen und angeschlagene Spieler schonen. Ganz klar, wir wollen das Finale im Landespokal erreichen“, deutet Hamann auch den Einsatz von Spielern aus der A-Jugend in Berlin an.

Gegen die Füchse wollen die Jungs um Kapitän Rochow aber endlich den „Bock“ umstoßen und mal ein positives Ergebnis erzielen. Lothar Hamann hat die Reinickendorfer gegen Spitzenreiter Energie Cottbus II unter die Lupe genommen. „Da sind sie ganz aggressiv aufgetreten. Darauf müssen wir vorbereitet sein“, so Hamann. Parallel zum Saison-Halali basteln Trainer und der Vorstand der TSG am Team der nächsten Saison. Es gab erste Gespräche, weitere werden folgen. Präsident Hauke Runge möchte bis Ende Mai Nägel mit Köpfen machen: „Dann sollte der Rumpf des Teams feststehen.“

Und vieles deutet darauf hin, dass auch Trainer Lothar Hamann weiter im Parkstadion bleibt. „Wir sind auf einem guten Weg“, so der Fußball-Lehrer salomonisch.

rsntz schrieb:Danke hexer für die Statistik! Beide Admins liegen "erkältungsmäßig" flach und konnten so nicht im Stadion sein.

Jovanovic schießt die Füchse ab

Fußball-Oberliga. Der TSG-Angreifer trifft beim 2:0-Sieg gegen die Reinickendorfer Gäste doppelt und hat jetzt insgesamt 24 Tore auf seinem Saison-Konto.
(Nach Nordkurier vom 10.05.2010 - Von Siegfried Iselt)

Neustrelitz. Die Neustrelitzer Kicker landeten gestern in ihrem vorletzten Heimspiel des Jahrgangs einen am Ende souveränen, hochverdienten 2:0-Sieg gegen die Reinickendorfer Füchse. Mit diesem Erfolg verteidigte die TSG den beachtlichen dritten Rang in der Oberliga Nordost. Die Hauptstädter hatten, gemessen am Spielverlauf, keine echte Erfolgschance. Nur in der ersten Hälfte muteten die Gastgeber ihren Fans eine Geduldsprobe zu. Erst im zweiten Abschnitt nahm die Partie richtig Fahrt auf – und im Endspurt dominierte das TSG-Team. Da wurde der gefürchtete Angstgegner in die Schranken verwiesen, der „Fuchsbau“ gestürmt.

Die Reinickendorfer, die ihrem Namen zunächst alle Ehre machten, schlau und listig verteidigten, sahen sich allerdings im Schlussgang außer Stande, sich dem von der TSG entzündeten Feuerwerk zu entziehen. Jetzt verschaffte sich die TSG mit schnellen Ballstafetten das nötige Selbstvertrauen. Allein viermal verhinderte das Aluminium Zählbares. Eine der schönsten Aktionen in der 43. Minute, als Kapitän Dirk Rochow Aymen Ben-Hatira geschickt freispielte. Dessen Flachschuss klatschte gegen den Pfosten. Wiederholt geschickt eingesetzt vom besten Mittelfeldmann Thomas Duggert zerrte Velimir Jovanovic an den Ketten. Nachdem der Torjäger zweimal (5. und 46.) ganz knapp scheiterte, holte er in der Schlussoffensive zweimal zu den entscheidenden Schlägen aus.

In der 80. Minute markierte er mit einem unhaltbaren Flachschuss ins lange Eck den Führungstreffer. Und zehn Minuten später schloss er einen energischen Alleingang zum alles entscheidenden 2:0 ab. Sein insgesamt 24. Saisontreffer. Der strahlende Torschütze hinterher: „Wir waren besser, wir haben hinten nichts zugelassen und aggressiv nach vorn gespielt. Drei Punkte zu Hause gewonnen, was gibt es Besseres. Das gibt uns auch Auftrieb für das bevorstehende Pokal-Halbfinale gegen den Rostocker FC.“ Und Kapitän Dirk Rochow ergänzte: „Nachdem wir etwas schwer ins Spiel kamen, wurden wir von Minute zu Minute besser. Deshalb geht der Sieg total in Ordnung. Wir wollten unbedingt unseren dritten Tabellenplatz verteidigen.“ Dank einer enormen Steigerung, an der alle eingesetzten Akteure ihren Anteil hatten, ist dieses Positivresultat gelungen. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass die TSG einige Personalsorgen kompensieren musste. Anerkennenswert zum Beispiel der solide Auftritt von Ersatzkeeper Kevin Nethe, der den erkrankten Robert Schelenz ordentlich vertrat.

So sahen es die Trainer
Lothar Hamann (TSG): „Die Mannschaft hat gearbeitet, gekämpft. Mit dem Moment, als das erste Tor endlich fiel, wurden wir noch lockerer.“
Claudio Offenberg (Reinickendorf): „Meine Anerkennung für den Neustrelitzer Sieg. Uns fehlte in der ersten Halbzeit ein Tor, was durchaus möglich gewesen wäre. Danach konnten wir konditionsmäßig nicht mehr mithalten.“