Allgemeine News zur 1. Mannschaft

„Weltmeister“ mit links in die Erfolgsspur

FUSSBALL-OBERLIGA Der 19-Jährige Daniel Wahl hat sich zum Shootingstar bei der TSG Neustrelitz entwickelt und sorgt auf für ihn ungewohnter Position für Furore.
(Nach Nordkurier vom 07.10.2009 - Von Florian Ferber)

Neustrelitz (ff). Seit Beginn der Saison beackert ein „Weltmeister“ die linke Abwehrseite von Fußball-Oberligist TSG Neustrelitz. Vor zwei Jahren gewann Daniel Wahl mit Deutschland bei der Schulfußball-WM in Chile das Finale gegen Südafrika – und wurde in die Elf des Turniers gewählt. Für den quirligen Blonden, der im Sommer von der Hertha-Jugend in die Residenzstadt wechselte, noch immer bisheriger Höhepunkt seiner Karriere.

Die nimmt bei der TSG richtig Fahrt auf. Dabei hat sich der Berliner bereits im Alter von fünf Jahren mit dem „Fußball-Virus“ infiziert. „Mein Vater hat mich als kleiner Junge zu den Heimspielen von Union in die Alte Försterei mitgenommen. Er selbst hat auch Fußball gespielt“, erklärt Wahl. Folglich streifte er zuerst das Union-Trikot über und durchlief bis zu seinem Wechsel 2004 zur U15 von Hertha BSC sämtliche Jugendmannschaften. Als defensive Allzweckwaffe kam er auf den Außenbahnen ebenso zum Einsatz wie in der Innenverteidigung und im Mittelfeld. Dass es für Daniel Wahl nicht zum zentralen Abwehrspieler reichte, ist seiner überschaubaren Körpergröße von 1,74 Meter geschuldet. „Ich habe auf der Position in der A-Jugend zu viele Zweikämpfe verloren. Meine Gegenspieler waren körperlich robuster als ich“, blickt der 19-Jährige zurück.

Sein Ausweichen auf die Außen hat dem Hauptstädter einen steilen Aufstieg bei der TSG Neustrelitz beschert. Trainer Lothar Hamann suchte vor der Saison passendes Personal für eine Vierekette, unter anderem geeignete Flügelflitzer. Durch Wahls Berater, Ex-Bundesligaprofi Dirk Schlegel, und TSG-Co-Trainer Sven Ehrcke kam der Kontakt zustande. „Bei Hertha hatte ich keine Perspektive und man hat mir zu einem Wechsel geraten. Deshalb bin ich eine Klasse tiefer gegangen, wo ich Spielpraxis habe“, erläutert Wahl, den im Regionalliga-Team von Hertha BSC II höchstens eine Saison als Bankdrücker erwartet hätte.

Bereut hat er den „Schritt zurück“ nicht. Im Gegenteil. Ziel eins, einen Stammplatz im TSG-Team zu erkämpfen, hat die Rückennummer 20 schnell erreicht – mit „guter technischer Ausbildung und ungewöhnlicher Dominanz“, wie Trainer Hamann attestiert. Allerdings, so gibt der Shootingstar zu, musste er sich erst an das Oberliga-Niveau gewöhnen. „Das Spiel ist schneller als bei den Junioren, Zweikämpfe werden härter geführt. Damit hatte ich anfangs Probleme, aber mittlerweile gehe ich richtig ran.“

Gewöhnen musste sich der Rechtsfuß auch an seine linke Position im Hamann-System, für die er nach Meinung des Trainers momentan die Bestbesetzung ist. Für den Kicker selbst haben beide Außenpositionen ihre Reize. „Rechts bin ich gewöhnt, geschickt zu werden und aus vollem Lauf zu flanken. Links kann ich nach innen ziehen und mit rechts den Abschluss suchen.“ Auch als Ballverteiler im defensiven Mittelfeld fühlt sich der Deutsche-Bahn-Azubi wohl, der als kämpferisches Vorbild Steven Gerrard vom FC Liverpool nennt. Den Traum, einmal zur Stadionhymne „You ’ll never walk alone“ in die Anfield Road einzulaufen, teilt Wahl mit einer Menge Nachwuchskicker.

Davon lässt sich der Berliner aber nicht den Blick für den Oberliga-Alltag in Neustrelitz vernebeln. Mit der TSG will er möglichst lange oben mitmischen und am Ende aufsteigen. Zur eigenen Zukunft indes wagt Wahl noch keine Prognose. Vielmehr kämpft er ab morgen mit der Landesauswahl von Mecklenburg-Vorpommern um den DFB-Länderpokal in Duisburg – und kehrt vielleicht mit einem weiteren Titel nach Neustrelitz zurück.

TSG schielt weiter nach oben

OBERLIGA Nach den Torgelowern starten heute auch die Neustrelitzer und der Malchower SV ins Training. Stürmer Ben-Hatira soll im Parkstadion „knipsen“.
(Nach Nordkurier vom 12.01.2010 - Von Detlef Granzow)

Neubrandenburg. Ab heute Abend sind alle drei Fußball-Oberligisten der Region wieder am Ball: Die TSG Neustrelitz und der Malchower SV nehmen dann die Vorbereitung auf die Rückrunde auf.

Der Tabellen-Fünfte Greif Torgelow ackert bereits seit einer Woche und hat unter dem Hallendach kräftig Lorbeeren eingeheimst. An diesem Wochenende sicherten sich die Jungs von Trainer Dieter Timme den E.ON edis-Cup beim Stadtrivalen Vorwärts Drögeheide und ein anderer Teil des Teams gewann zeitgleich das Schwedter Hallen-Turnier.

Für die TSG Neustrelitz beginnt der Trainingsauftakt auch erst einmal unter dem Hallendach. In den nächsten Monaten soll dann aber sportlich für Schlagzeilen auf dem grünen Rasen gesorgt werden. Die Residenzstädter – nach der Hinrunde auf Platz drei liegend – planen offenbar den großen Angriff auf die Spitze der Oberliga. Zum Rückrundenstart präsentieren die TSG-Oberen mit Stürmer Ayman Ben-Hatira eine hochkarätige Verstärkung. Die Verpflichtung des langaufgeschossenen Angreifers, der besonders mit seinem Kopfballspiel für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgt, könnte als Indiz dafür gelten, dass die Neustrelitzer weiter nach oben „schielen“ und ernsthaft in den Aufstiegskampf eingreifen wollen. Präsident Hauke Runge formulierte es salomonisch: „Wir haben in diesem Jahr die Chance auf etwas ganz Großes.“

TSG-Trainer Lothar Hamann erwartet von Stürmer Ben-Hatira, der von den Sportfreunden Siegen aus der NRW-Liga kommt, eine weitere Verbesserung der Qualität im Sturm: „Wir haben mit Velimir Jovanovic einen Topp-Mann vorne. Mit Ben-Hatira sind wir jetzt noch schwerer auszurechnen. Ich glaube, der Junge hat bei seinen bisherigen Vereinen gezeigt, dass er ein richtig Guter ist.“

Damit nicht genug: Auch in der Defensive möchte die TSG noch einmal nachlegen. Gesucht wird ein Mann für die zentralen Positionen. „Auf den Außenpositionen sind wir durchaus variabel. Gerade im Zentrum darf aber niemand ausfallen, sonst bekommen wir Probleme. Darum suchen wir dort Verstärkung“, so Hamann, der in der kommenden Woche einige Kandidaten zum Probetraining bittet.

„Schnell die ominösen 40 Punkte einsammeln und dann nach oben gucken“, diese Devise gibt Malchows Trainer Sven Lange für die Rückrunde aus. Zum offiziellen Trainingsauftakt lädt Lange heute auf den Kunstrasen. „Wie wir das Training bei den Winterbedingungen dann weiter gestalten, werden wir sehen. Vielleicht teilen wir das Team und ich trainiere mit den Rostockern an der Küste“, überlegt Lange, wie er dem Winter ein Schnippchen schlagen kann. Ganz nebenbei: Vom Hallenturnier des BFC – wo die Malchower den zweiten Platz belegt hatten – haben die Lange-Schützlinge eine gut 16 Stunden dauernde Heimreise durch den Winter hinter sich. „Also uns kann da nichts mehr schocken“, gibt sich der Coach optimistisch.

Besonders erfreulich aus Sicht der Inselstädter ist die verbesserte personelle Situation zum Rückrundenstart: Fast alle Verletzten sind wieder an Bord, so dass die Voraussetzungen zur Punktejagd gut sind. Neu im Dress des MSV ist John Mäder, ein Mittelfeldmann, der von Blau-Weiß Polz den Weg zum Waldsportplatz gefunden hat.

„Wir spielen mit um Platz eins“
(Nach Nordkurier vom 18.01.2010)

Neubrandenburg (nk). Fußball-Oberligist TSG Neustrelitz steht nach der Hinrunde auf Platz drei. Besonders der überraschende 4:2-Auswärtssieg beim Aufstiegsfavoriten BFC Dynamo – mit einer überragenden ersten Halbzeit – hat in der Residenzstadt rund um das Parkstadion für Euphorie gesorgt. Detlef Granzow befragte den TSG-Präsidenten Hauke Runge über Konsequenzen aus dem „Höhenflug“ der Neustrelitzer Kicker.

Demnächst müssen die Unterlagen für die kommende Saison eingereicht werden. Stellt die TSG einen Antrag für die Regionalliga?
Wir sind dabei und prüfen, welche Anträge wir stellen. Das ist ja keine leichte Entscheidung. Da gilt es viel zu berücksichtigen. Aber wahrscheinlich werden wir auch so einen Antrag stellen.

Also, wenn die Jungs um Kapitän Dirk Rochow am Ende der Saison oben stehen, gibt der Verein „grünes Licht“?
Erst einmal muss die Mannschaft es sportlich schaffen. Wir sind jetzt Dritter, dass reicht noch nicht. So einfach ist das. Und dann wird das Präsidium alles genau prüfen. Auf ein riskantes Abenteuer Regionalliga lassen wir uns nicht ein. Da sollte schon alles Hand und Fuß haben. Und deshalb müssen alle Seiten jetzt erst einmal ihre Hausaufgaben machen.

Das Wort Aufstieg geht Ihnen schwer über die Lippen?
Ist doch auch verständlich: Da hat vor einem Jahr schon ein Verein aus unserer Region früh vom Aufstieg geredet. Am Ende waren sie sportlich abgestiegen. Das sage ich ohne Häme. Aber wir haben daraus gelernt. Darum sage ich im Moment lieber: Wir spielen mit um Platz eins!

Das ist doch auch ein Satz. Und, die Gefahren der Regionalliga – vor allem die wirtschaftlichen – sind ja nicht erst seit dieser Saison bekannt.
Sicher, und da gehen wir kein Risiko. Vor allem wollen wir jetzt Klarheit über den notwendigen Etat in der Regionalliga. Da gibt es ja viel Rätselraten und Irritation. Bei befreundeten Vereinen dieser Spielklasse informieren wir uns gerade sehr intensiv.

Ist die TSG an einem Großsponsor dran?
Wir sind weiterhin auf Sponsorensuche. Aber wir werden einen möglichen Etat für welche Spielklasse auch immer nicht auf nur eine Schulter legen. Wir haben unser erfolgreiches System, das hat sich in 15 Jahren bewährt. Wir halten nichts von nur einem großen Gönner. Wir verlagern unsere Zukunft auf viele Schultern.

Vor etwa drei Jahren startete die TSG ihr Projekt 2010. Geht die Saat jetzt auf?
Zuerst einmal, wir haben auch noch viele Baustellen. Das sieht man besonders an unserer 2. Mannschaft und an den A-Junioren. Hier müssen wir kontinuierlich weiter arbeiten. Aber insgesamt: Ja, die Saat geht langsam auf. Ich bin jetzt im siebten Jahr Präsident und da sieht man die Veränderung. Da ist ein Kunstrasenplatz, ein neues Stadion und nicht zuletzt stehen auf der sportlichen Seite immerhin zwei Pokalsiege zu Buche. Kürzlich habe ich einen sechs Jahre alten Zeitungsartikel – übrigens aus dem Nordkurier – gefunden. Damals hatten wir 76 Sponsoren. 2010 sind wir bei 178 Sponsoren. Ja, die Saat geht langsam auf.

Nehmen wir die Mannschaft: Im aktuellen Stamm spielt nur ein Junge aus Neustrelitz. Beunruhigt Sie das?
Nein. Wir denken da regional. Wir haben auch einen Dirk Rochow, einen Thomas Duggert und einen Velimir Jovanovic. Insgesamt schnüren bei uns neun Mecklenburger die Fußballschuhe. Und wir haben einige junge Talente, die verletzt sind. Aber die können später durchaus zur Oberliga-Truppe dazustoßen.

Sie halten an der Mischung aus Mecklenburgern und Berlinern im Team fest.
Mich stört die überhaupt nicht. Natürlich haben wir Interesse, das viele regionale Talente – etwa von der Eliteschule des Sports aus Neubrandenburg – zu uns stoßen. Aber momentan ist das einfach nicht so. Wir haben einen ganzen Stapel von Bewerbungen, wo Spieler unbedingt zu uns wollen – aus mehreren Vereinen in Berlin und Brandenburg. Das hat nicht nur mit Trainer Lothar Hamann zu tun, sondern auch damit, dass wir uns einen guten Ruf erarbeitet haben. Leider sind unter den Bewerbungen keine aus der Region dabei. Dabei gilt bei uns der Grundsatz: Sind zwei Spieler von gleicher Qualität, nehmen wir den aus der Region.

Das Team steht oben in der Liga – aber die Zuschauerzahlen gehen zurück. Wie erklären Sie das?
Fällt mir schwer. Früher, als wir immer gegen den Abstieg spielten, habe ich gesagt, wenn wir eine Etage tiefer spielen, aber immer gewinnen würden, hätten wir mehr Zuschauer. Jetzt gewinnt das Team auch in der Oberliga oft und es kommen doch weniger Fans. Das ist ein nicht zu erklärendes Phänomen. Aber den Trend gibt es ja auch in Torgelow. Das gibt uns gemeinsam Rätsel auf. Aufsteiger Malchow hat dies Problem im Moment noch nicht, aber auch da muss man noch die Zukunft abwarten, wenn die Oberliga zum Normalen wird.

Ein Wort zum Trainer: Der sportliche Aufstieg der TSG ist eng mit Lothar Hamann verbunden. Dessen Vertrag läuft im Sommer aus – wird er verlängert?
Darüber machen wir uns jetzt noch keine Gedanken. Wir haben jetzt andere Aufgaben zu lösen.

hoffi schrieb:im Polenforum lästert man schon wieder über diesen Artikel

Wettskandal: Chefetage der TSG Neustrelitz reagiert
(Nach Nordkurier vom 19.01.2010)

Neustrelitz (dg). Nachdem im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Fußball-Wettskandal auch der Name von Nordost-Oberligist TSG Neustrelitz in der öffentlichen Debatte aufgetaucht ist, hat der Vorstand des Tabellendritten der Nordstaffel jetzt reagiert.

In einem Schreiben an die federführende Staatsanwaltschaft Bochum bieten die Gremien des Fußballvereins ihre Unterstützung bei der Aufklärung an. Gleichzeitig bitten die Neustrelitzer die Ermittler um konkrete Fakten und Namen in der Sache. „Bis zum heutigen Tag liegt bei uns definitiv nichts Derartiges vor. Also erwarten wir eine offizielle Information und konkrete Anschuldigungen,“ sagte am Dienstag TSG-Präsident Hauke Runge dem Nordkurier.

Nur auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen wolle man keinen Spieler an den Pranger stellen. Gleichzeitig versicherte Runge, dass alle Spieler des Oberligisten, die sich im Moment auf die Rückserie vorbereiten, eidesstattliche Erklärungen unterschreiben werden, in denen sie eine Beteiligung an möglichen Spielmanipulationen bis zum heutige Tag und auch künftig ausschließen.

b4st4rd schrieb:hej leude....
wenn ich einen cousin habe der schnell viel knete macht, dann will ich das doch auch! da kann man keinem nen vorwurf machen. das ist nunmal die heutige gesellschaft. daher auch der begriff "kapitalist"

''Das macht uns jetzt nicht verrückt''

Fußball-Oberliga. Die Berichte über den Wettskandal überschatten auch die TSG Neustrelitz. Verein und Spieler hoffen dabei auf eine schnelle Aufklärung.
(Nach Nordkurier vom 20.01.2010 - Von Detlef Granzow)

Neustrelitz. Fernsehkameras beim Hallentraining von Fußball- Oberligist TSG Neustrelitz. Seit Spieler des Vereins in Medienveröffentlichungen mit dem Wettskandal in Verbindung gebracht wurden, ist das Interesse an der TSG groß. „Schade, eigentlich wollten wir in der Rückrunde sportlich für Aufsehen sorgen. Nun müssen wir mit der Sache umgehen“, gibt sich Trainer Lothar Hamann gelassen.

In einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ wird beispielsweise ein Zeuge der Anklage zitiert, der darauf verweist, dass im Umfeld des „Cafe King“ in Berlin immer wieder TSG-Spieler aufkreuzten. Das allein ist nicht strafbar und auch nicht verwandtschaftliche Beziehungen zu einem der Hauptverdächtigen im Manipulationsskandal. Konkrete Vorwürfe fehlen bisher. Aber Auswirkungen und Konsequenzen haben die Berichte schon: An diesem ersten Trainingstag der Woche bittet der Trainer alle Spieler zur Unterschrift unter eine Erklärung. Schnell gehen die Blätter von Hand zu Hand – alle Spieler setzen ihre Unterschrift darunter. Und bezeugen so, nie angesprochen worden zu sein an Manipulationen von Spielen teilzunehmen und nie auf Spiele der TSG gewettet zu haben. Danach geht es zur Sache. Krafttraining.

Trainer Hamann weiß aber natürlich, um die rufschädigende Wirkung jener Gerüchte. „Wir hoffen, die Staatsanwaltschaft Bochum macht jetzt Tempo, teilt uns schnell Sachverhalte mit und ermittelt dann zügig. Ist doch klar, dass, wenn man so in den Schlagzeilen ist, dass das nicht ohne Wirkung auf mögliche Sponsoren bleibt. Das ist schade“, hofft der Fußballlehrer schnell durch Fakten aus den Schlagzeilen zu kommen. Denn, die TSG hat eigentlich Großes in der kommenden Halbserie vor. Mit vier Punkten Rückstand auf Liga-Primus BFC Dynamo soll die große Aufholjagd beginnen. Ein Trainings-Kiebitz bringt die Sache an diesem Abend auf den Punkt: „Das alles kommt denkbar ungünstig. Und, hoffentlich berichten auch alle Medien, wenn der Verein entlastet wird.“ Die Spieler selber gehen mit dem Medienauflauf eher gelassen um, drehen ihre Hallenrunden, absolvieren unter den Augen des Fitnesstrainers ihre Kraftübungen.

Trainer Hamann will heute nicht mehr viel zur Sache sagen: „Wir wollen die Hallenzeit nutzen. Aber in den kommenden Tagen werden wir im Mannschaftskreis ausführlich über alles reden.“

Velimir Jovanovic, einer der sportlich ganz positiven Überraschungen der Hinrunde, spricht da stellvertretend: „Wir sind als Truppe so gefestigt, das macht uns jetzt nicht verrückt.“ Und fügt hinzu: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von uns tatsächlich irgend etwas manipuliert haben soll. Klar, man lässt da noch mal alle Spiele Revue passieren. Da ist nichts, was auch nur ansatzweise verdächtig war.“

Jovanovic, der aus der Jugend des FC Neubrandenburg stammt und bei Sachsen Leipzig Jugend- Bundesliga spielte, hat bisher 15 Tore auf seinem Konto. Damit jagt er den Vereinsrekord von Benjamin Gaudian mit 19 Toren. Als der „Knipser“ vor der Saison nach Hannover wechselte war die große Frage, wer ersetzt den Torjäger. Die Antwort lag nah: Velimir Jovanovic.

Für die Rückrunde verspricht Velimir, der einen Dreier- und drei Doppelpack in der ersten Halbserie hinlegte, weitere Tore. Zumal mit Aymen Ben-Hatira noch ein Klassestürmer nach Neustrelitz gekommen ist. Noch steht der mit seinen gelben Sporthosen bei diesem Hallentraining etwas am Rande, aber von dem Mann versprechen sie sich einiges am Parkstadion. „Das wird uns noch stärker machen, noch variabler, weil Aymen auch ein super Kopfballspieler ist“, so Trainer Hamann.

Und auch Velimir Jovanovic will jetzt nur noch über das Sportliche reden: „Wenn wir konzentriert spielen – vor allem über die Außen – wird es für jeden Gegner schon schwer, uns zu schlagen. Und wenn wir am Ende in der Tabelle ganz oben stehen – wäre doch toll“, blickt Jovanovic voraus und lächelt schelmisch. Den kurzfristigen „Rummel“ beim Training ignoriert er jetzt: „Wir lassen uns davon nicht ablenken.“

„Sieg an der Müritz ist für uns Pflicht“
(Nach Nordkurier vom 03.04.2010)

Neustrelitz. Ein Fußballpokal-Klassiker steigt morgen um 14 Uhr im Müritzstadion. Dann empfängt Verbandsligist Waren 09 den Oberligisten Neustrelitz. TSG-Präsident Hauke Runge beantwortete vor dem brisanten Viertelfinal-Duell Roland Bandow ein paar Fragen.

Bis zum 1. April um 15.30 Uhr mussten alle Mannschaften, die in der kommenden Saison grundsätzlich die Absicht hegen, in der Fußball-Regionalliga mitzumischen, die Unterlagen beim Deutschen Fußballbund abgegeben haben. Auch die TSG Neustrelitz hat in den vergangenen Wochen ihre Hausaufgaben gemacht. Wie ist der Stand der Dinge?
Nach der in diesem Fall üblichen Kontrolle durch einen Wirtschaftsprüfer haben wir alle Unterlagen zusammengestellt und fristgerecht beim DFB in Frankfurt am Main eingereicht. Von dort gibt es inzwischen die schriftliche Bestätigung, dass alles angekommen und vollständig ist.

Zuletzt hatte es ein 1:1 beim Derby in Malchow gegeben, danach folgte am Mittwoch eine 2:3-Niederlage im Nachholspiel in Luckenwalde. Damit ließ die TSG doch wichtige Punkte liegen. Andererseits sind noch einige Spieltage. Wie schlimm wäre es für Sie, falls es mit dem Aufstieg nichts wird?
Wir kämpfen um Platz eins; das hatte ich ja bereits vor einiger Zeit gesagt. Unabhängig von dem sportlichen Ziel schaffen wir derzeit alle anderen Voraussetzungen, um bereit zu sein für eine höhere Spielklasse. Sollte es sportlich gesehen nichts werden mit dem Aufstieg, dann geht die Welt nicht unter. Wir stehen dabei nicht unter Druck wie andere Vereine, wie zum Beispiel der BFC Dynamo. Und wir setzen uns auch nicht selbst unter Druck.

Was sagen Sie zu der Niederlage in Luckenwalde?
Es ist ja das schöne beim Fußball, dass es Sieg und Niederlage gibt. Sonst wäre es eine sehr langweilige Geschichte; alles wäre dann vorhersehbar oder voraussagbar. Die Frage ist immer nur, auf welche Art und Weise verliere ich. Ich war in Luckenwalde leider verhindert, konnte nicht selbst dabei sein. Aber man hat mir natürlich berichtet. Danach haben wir eine ziemlich schwache Leistung abgeliefert. Und so zu verlieren, ohne Kampfgeist und Leidenschaft gezeigt zu haben – das ist schlecht. Dabei sollte doch wirklich jeder Spieler in unserer Mannschaft wissen, worum es gerade in dieser Saison geht.

Um einiges geht es auch am Sonntag im Pokal-Viertelfinale beim SV Waren 09. Sind die Müritzstädter der vermeintlich leichtere Gegner gegenüber dem 1. FCN 04, der es sonst gewesen wäre?
Im Pokal muss man jeden Gegner ernst nehmen. Und die Warener haben schließlich den FCN geschlagen. Die Mannschaft von der Müritz darf man auf keinen Fall unterschätzen. Trotzdem, bei allem Respekt – dieses Viertelfinalspiel ist für mich eine Pflichtveranstaltung. Das heißt, der Sieg in Waren ist für uns Pflicht.

Im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Fußball-Wettskandal war auch der Name der TSG Neustrelitz aufgetaucht. Gibt es da neue Nachrichten?
Wir hatten bekanntlich der Staatsanwaltschaft in Bochum in einem Brief unsere Unterstützung zugesagt und um Aufklärung gebeten. Es ist nichts mehr gekommen. Es gibt keine Anschuldigungen oder Vorwürfe. Ich gehe fest davon aus, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts vorliegt.